9.1 Was dürfen Produktionen bei Docs for Democracy kosten?
9.2 Wie werthaltig sind meine Auswertungsrechte
9.3 Was kostet ein rotierendes Jurymodell?
Docs for Democracy vergibt jährlich entsprechend dem verfügbaren Gesamtvolumen Projektförderungen in Höhe von ca. 120 Mio EUR. Der Rest teilt sich auf in Verwaltungskosten und Auswertungsförderung.
Wie kann das mit einem divers besetzten, rotierenden Jurysystem gelingen?
Docs for Democracy strebt sehr viel schnellere Entscheidungen an als im ö/r System üblich – Jurysitzungen finden ca. einmal pro Monat (10 x im Jahr) statt. Von den eingereichten Anträgen werden im Rahmen der Vorauswahl bereits ca. 30% – 40% aussortiert.
Jede Jury entscheidet über ca. 20 Anträge pro Sitzung. Davon werden geschätzte 70% zur Förderung vorgeschlagen.
Bei 15 bewilligten Anträgen wird ein Fördervolumen von im Schnitt EUR 80.000 pro Antrag vergeben. Jede Jury vergibt also pro Jurysitzung in etwa Mittel in Höhe von ca. 1,2 Mio EUR.
Um auf eine Gesamtsumme von ca. 120 Mio EUR zu kommen (zur Erinnerung: Der Rest sind Verwaltungskosten und Auswertungsförderung) müssen also 10 Jurys mit je 5 Personen 10 x pro Jahr tagen. Da mit mehr Anträgen zu rechnen ist – am Ende soll ja ausserdem noch ein Losverfahren stehen – muss man die Anzahl der Jurys ungefähr verdoppeln.
Man benötigt also tatsächlich eher 20 Jurys von je 5 Personen. Das sind dann insgesamt 100 Personen, also kaum mehr als Mitglieder im Rundfunkrat des WDR. Es erscheint daher keineswegs unmöglich, so ein Verfahren zu organisieren.
Der monatliche Turnus klingt sportlich, korrespondiert aber ebenfalls mit dem Tagungs-Turnus der Mitglieder der Rundfunkräte. Honoriert werden müsste diese Jury-Tätigkeit mit einer angemessenen Aufwandsentschädigung von ca. EUR 2000,00 pro Monat.
Kosten dafür: 100 Jurymitglieder (x 10 Sitzungen á EUR 2000,00 sind EUR 2 Mio p.a.) Klingt viel, entspricht aber lediglich dem Äquivalent von ca. 25 Planstellen im ö/r Betrieb und macht einen Gesamtanteil von lediglich ca. 1,4% der Gesamteinnahmen der Stiftung aus. Es blieben damit für weitere Verwaltungskosten immer noch bis zu 14 Mio. EUR übrig, um im Rahmen von max. 10% Verwaltungskosten zu bleiben.